Methode (Familien-) Aufstellungen
FAQ zu systemischen (Familien-) Aufstellungen
Es ist noch nicht lange her, dass systemische (Familien-) Aufstellungen als „neue esoterische Wundermethode" bei der Bewältigung hartnäckiger persönlicher Schwierigkeiten und alter Konflikte innerhalb der Familie gehandelt wurden. Inzwischen ist die z.T. verblüffende Wirksamkeit jedoch wissenschaftlich dokumentiert und die Aufstellungsmethode etabliert sich sogar zunehmend in renommierten Wirtschaftsunternehmen als höchst effizientes und kostengünstiges Diagnose- und Lösungsinstrument (Organisationsstellen).
Allerdings verfügt die Methode "Familienstellen" im Gegensatz zu anderen Beratungsformen weder über eine einzelne Gründerpersönlichkeit noch über ein klar definiertes einheitliches Theoriemodell. Wichtige Grundlagen sind die Mehrgenerationen-Perspektive der Familientherapie, die Familienrekonstruktionsarbeit und vor allem das Stellen von Familienskulpturen durch Virginia Satir. Insgesamt wurde die Aufstellungsarbeit in vielen Jahren von ganz unterschiedlichen Personen und Therapieschulen in Amerika und Europa beständig weiterentwickelt und auf unterschiedliche Kontexte (z.B. Persönlichkeitsentwicklung, Paarberatung, Organisationsentwicklung etc.) ausgeweitet.
Familienaufstellungen nach Hellinger
Durch Bert Hellinger ist das Familienstellen in Deutschland auch außerhalb rein therapeutischer Kreise populär geworden. Ihm sind wertvolle Einsichten zu verdanken, nach welchen Gesetzmäßigkeiten Systeme funktionieren und welche z.T. unglaublichen Dynamiken gerade in Familiensystemen wirken. In seinen sogenannten "klassischen Familienaufstellungen" ging es deshalb darum, dass der Klient seinen "gemäßen" Platz in seiner Ursprungsfamilie einnimmt und sich von eventuellen Verstrickungen mit ausgeschlossenen Personen im Familiensystem löst. Nach einigen Jahren konzentrierte sich Hellinger in den Aufstellungen auf die sogenannten "Bewegungen der Seele" und nennt seine Art des Familienstellen inzwischen "Geistige Familienaufstellungen".
Trauma Aufstellungen nach Franz Ruppert
Während es in den Aufstellungen nach Hellinger meistens darum geht, den Klienten durch eine neue Ordnung in seiner Urspungs- oder Gegenwartsfamilie zu stabilisieren, steht der Klient bei Franz Ruppert als Einzelperson, d.h. mit seinen z.T. traumatisierten inneren Anteilen im Mittelpunkt einer Aufstellung.
In den Trauma Aufstellungen stellt der Klient deshalb nicht sich und die Mitglieder seine Familie auf, sondern das Ziel seiner Aufstellung - sein Anliegen - in einem Satz. Was zunächst ungewöhnlich klingt, ist trotzdem äußerst wirksam. Eine solche Satzaufstellung ermöglich eine intensive Selbstbegegnung sowie Integration verdrängter innerer Anteile.
Symptom-Aufstellungen für gesundheitliche Themen
Es ist schon lange kein Geheimnis, dass viele gesundheitliche Beschwerden auf verdrängte seelische Konflikte oder traumatische Ereignisse zurückzuführen sind. Durch "Symptom-Aufstellungen" lassen sich wertvolle Informationen und Einsichten über den möglicherweise tief verborgenen Sinn von hartnäckigen körperlichen oder psychischen Erkrankungen gewinnen. Vor allem folgende gesundheitliche Themen können auf diese Weise sehr erfolgreich bearbeitet werden:
Körperliche Erkrankungsbilder
- Migräne oder Clusterkopfschmerz
- Zahnprobleme
- therapieresistente Rückenschmerzen
- Restless Leg Syndrom
- Bluthochdruck
- Herzprobleme
- Übergewicht
- Menstruationsbeschwerden
- Schwierigkeiten, schwanger zu werden bzw. zu bleiben
Psychische Beschwerden
- Nervosität bzw. innere Unruhe
- Burnout / Überforderung
- Wutausbrüche (bei Kindern oder Erwachsenen)
- übersteigerte Eifersucht
- fehlender Selbstwert
- Perfektionismus
- Helfersyndrom
- ADHS (bei Kindern und Erwachsenen)
Berufsaufstellungen - Businessaufstellungen
Ahnlich wie in einer Familie bildet sich auch in jedem Unternehmen ein eigenes System mit einer Ordnung, die hintergründig wirkt, ohne dass es den Beteiligten bewusst ist. Unsichtbare Gesetze regeln (unabhängig von der offiziellen Struktur) den Rang und die Zugehörigkeit in Teams, den Ausgleich von Geben und Nehmen, die Führung und das Arbeitsklima. So kann es in Unternehmen, Abteilungen oder Teams durchaus zu kräftezehrenden Auseinandersetzungen oder lähmender Stagnation kommen, obwohl die Dinge in dem offiziellen und komplexen Spannungsfeld von Person, Funktion und Organisation durchaus "vorschriftsmäßig" gehandhabt werden.
Berufs- oder Organisationsaufstellungen sind ein hervorragendes Instrument, um für viele Themen innerhalb weniger Stunden Klarheit zu gewinnen. So z.B.
- über Beziehungsverhältnisse und -strukturen (Koalitionen, Konkurrenz, Ablehnung) inTeams, Abteilungen oder Unternehmen.
- über die Ursachen für Demotivation und Vertrauensverlust bei sich selbst, oder bei Mitarbeitern und Kunden.
- über die Struktur eigener innerer Konflikte (inneres Team), die sich häufig durch ein negatives Bauchgefühl bemerkbar machen.
- welcher Beruf den individuellen Talenten, Interessen und Fähigkeiten entspricht?
- ob es sinnvoller ist, in einem Unternehmen zu bleiben oder zu gehen?
- welche Ressourcen zur Erreichung beruflicher Ziele benötigt werden?
- welche Blockaden einer angemessenen Entlohnung entgegen stehen?
Welche Aufstellungsart ist richtig für mich?
Das Aufstellungsformat (z.B. Familienstellen nach Hellinger, Aufstellung des Anliegensatzes nach Ruppert, Berufsaufstellung, Symptom-Aufstellung), die Elemente (z.B. Familienmitglieder, innere Anteile, Krankheitssymptome etc.) und die Vorgehensweise in einer Aufstellung ist davon abhängig, was Sie mit der Durchführung einer Aufstellung für Sie selbst erreichen möchten.
Deshalb klären wir Ihr Anliegen zunächst in einem ausführlichen telefonischen Vorgespräch und besprechen, welche Aspekte, Hintergründe oder mögliche Einschränkungen Ihnen in der Aufstellung sonst noch wichtig sind. Dann mache ich Ihnen einen Vorschlag, wie Ihre Aufstellung beginnen könnte und Sie entscheiden, ob Sie damit einverstanden sind.
Ich betrachte (Familien-) Aufstellungen als eine vielschichtige Hilfe für Sie, damit Sie sich selber mit all Ihren Gefühlen, Ihren typischen Reaktionsweisen und Ihren inneren Prozessen besser verstehen lernen. Durch den manchmal undurchsichtigen Aufstellungsverlauf begleite ich Sie daher mit all meiner Kompetenz, Erfahrung vor allem mit meinem Einfühlungsvermögen, damit Sie Ihr Aufstellungsziel sicher erreichen.
Sind Familienaufstellungen ein Rollenspiel?
Nein - wie sich immer wieder zeigt, sind Familien-, Berufs-, Trauma-oder Symptom-Aufstellunen kein Theater oder Rollenspiel. Die Stellvertreter benötigen vorab keine Informationen über die Personen (oder Elemente), die sie in einer Aufstellung vertreten. Trotzdem können sie verblüffend präzise Angaben über deren Befindlichkeiten, Gefühle und inneren Haltungen machen.
Wie oder warum dies möglich ist, ist (mir) noch immer ein Geheimnis. Über die Funktionsweise von Aufstellungen gibt es zwar eine Menge Theorien, aber (meiner Kenntnis nach) noch keine wissenschaftlich anerkannte Begründung.
Zeigen Familienaufstellungen immer die Wahrheit?
Familienaufstellungen sind deshalb so erfolgreich, weil sie Menschen durch ihre spiegelnde Funktion zu einer inneren und äußeren Klarheit verhelfen können. Aber - nach meiner Erfahrung - zeigen systemische Aufstellungen nicht immer DIE Wahrheit, sondern eine WIRKLICHKEIT (d.h. etwas WIRKT), das im Alltag oft nicht beachtet oder verdrängt wurde.
Ausserdem kann unser Unterbewußtsein wahrscheinlich nicht zwischen Tatsachen und intensiven Gedanken (Wunschdenken) unterscheiden. Wenn z.B. eine Frau mit ihrem Ehemann einen Sohn hat, sich aber heimlich wünscht, dieser wäre besser von dem attraktiven Nachbarn, könnte es später in einer Aufstellung so aussehen, als wäre der Nachbar der Vater des Sohnes. Deshalb kann eine Aufstellung niemals einen Vaterschaftstest ersetzen. Für die Wirksamkeit einer Aufstellung ist eine zweifelsfreie Klärung jedoch nicht erforderlich. Es reicht zu erkennen, dass solch widersprüchliche innere Informationen bisher zu einer unbewußten Verwirrung geführt haben, die danach automatisch aufhört.
Wirkt meine Aufstellung auch auf meine Familie?
Grundsätzlich sollte eine (Familien-) Aufstellung ausschließlich mit der Absicht durchgeführt werden, um eine (innere oder äußere) Veränderung für sich selber zu erreichen.
Trotzdem gibt es immer wieder spektakuläre Berichte über positive Wesens- und Verhaltensänderungen von Familienmitgliedern nach einer Aufstellung, obwohl diese Personen gar nicht bei der Aufstellung anwesend waren. Auch viele meiner Klienten konnten solch überraschende Erfahrungen machen und ich freue mich dann natürlich riesig mit ihnen.
Doch nach vielen Jahren der Aufstellungsarbeit bin ich mir ehrlicherweise nicht mehr ganz so sicher, ob solche Effekte das Ergebnis einer besonders erfolgreichen, weil offenbar weitreichenden Familien-Aufstellung waren. Statt dessen könnte ich mir vorstellen, dass die Familienaufstellung zunächst bei meinen Klienten zu einer unbewußt positiveren Haltung gegenüber den Familienmitgliedern führt. Diese spüren dann den plötzlich wohlwollenden Kontakt und können deshalb natürlich selber neu und entspannt auf den Klienten reagieren. Für den Klienten sieht es so aus, als hätten sich die anderen verändert - während vielleicht in Wirklichkeit seine veränderte Sicht auf die Familie dafür gesorgt hat.
Informationen über das Familiensystem (fehlen)
Vor der Durchführung einer Familien-Aufstellung sind möglichst detaillierte Kenntnisse über das zugehörige Familiengeschichte wünschenswert. Denn solche Informationen sind für den Aufsteller meist sehr hilfreich, um die Dynamiken in einem Familiensystem schneller zu erkennen. Außerdem erhöht dieses Wissen die Verständlichkeit und Glaubwürdigkeit der Aussagen der agierenden Stellvertreter (die vorher jedoch nichts über die einzelnen Familienmitglieder erfahren). Doch selbst wenn dieses Hintergrundwissen nicht mehr recherchierbar ist, kommt man trotzdem zu einer guten Lösung für das aufgestellte Anliegen.
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